Pfarrkirche St. Michael
Patrozinium: 29. September
Am 15. Juli 1728 wurden für Kirche und Turm die Grundsteine gelegt. Der Mettener Abt Roman II. Märkl (1706-1729) wird als Initiator zur Umgestaltung der mittelalterlichen Kirchenanlage betrachtet. Am 11. Oktober 1731 wurde das neue Turmkreuz aufgesetzt.
Ausstattung:
Die Deckenbilder (1731) von Joseph Anton Merz (1681) aus Straubing sind in ihrer volkstümlichen Art typisch für den Maler. Die beiden Hauptfelder im Langhaus übergreifen je zwei Joche. Sie zeigen die entscheidenden Begegnungen der beiden Gründerseligen: Gamelbert tauft Utto - Gamelbert übergibt seinen Besitz Utto.
Der Schöpfer der bemerkenswerten Strukturen im Regencestil ist der Mettener Laienbruder Albert Bärtl, 1687 in Au bei München geboren, 1709 in Metten eingetreten, gestorben 1743.
Der Hochaltar ist eine Schöpfung des Landshuter Bildhauers Christian Jorhan d. Ä. (1727-1804), entstanden 1763/64 durch Umgestaltung eines vorhandenen Altars.
Der Sebastianialtar wurde auf Kosten der Bruderschaft 1753 von dem in Passau ansässigen Bildhauer Joseph Deutschmann (1717-1787) geliefert. Links die Statue Hl. Rochus und rechts der Hl. Florian.
1754 lieferte der Plattlinger Bildhauer Franz Hofer den Altar der Schmerzhaften Muttergottes mit dem Hl. Johannes links und der Hl. Maria Magdalena rechts sowie den Anna Altar mit dem Hl. Joseph links und dem Hl. Johannes Nepomuk (rechts). Mit der Fassung der vier Seitenaltäre war 1755 der Maler Johann Georg Andreas Zellner aus Furth b. Landshut beschäftigt.
1756 wurde die Kanzel aufgerichtet, hergestellt von Hofer. Die Altarbilder des Hl. Sebastian stammen aus der Hand des Regensburger Malers Martin Speer (gest. 1765).
Am 18. September 1757 konnte der Kreuzweg eingeweiht werden. Anton Bernreiter (1835-1892) lieferte 1862 die jetzt vorhandenen Bilder unter Verwendung der bisherigen vergoldeten Rahmen.
Auf der Epistelseite des Presbiteriums, mit einem Stuckbaldachin versehen, darunter die Hl. Geist-Taube, befindet sich die ehemalige Taufstelle. Die Öffnung ist seit 1912 durch ein Reliefbild von der Hl. Familie (Amelia Hilmer) verdeckt. Symmetrisch dazu befinden sich fünf Sitze für Priester und Assistenz, 1915 geliefert von Kollmsperger & Pfefferle, München. Die Garnitur ergänzte man 1988 um zwei Sitze.
Volksaltar und Ambo wurden 1988 angeschafft und beim Abschluss der Renovierung durch Bischof Manfred Müller, Regensburg, eingeweiht. Fassung und Schnitzornamente orientieren sich an der Mensa des Hochaltars und den Linien der vorderen Seitenaltäre.
Der Orgelmacher Johann Schweinacher aus Landshut lieferte 1762 eine neue Orgel mit 10 Registern, deren Gehäuse nach dem Entwurf von Christian Jorhan d. Ä. entstand. Um auf der Empore mehr Platz zu gewinnen, wurde 1855 die Orgeltribüne erhöht.
Die fünf Glocken im Turm:
Patrozinium: 07. Oktober
Die Ortschaft Freundorf besaß wohl um 1820 die erste Kapelle. Der Bauer Matthias Baierl aus Freundorf richtete am 24. Oktober 1845 ein Gesuch an das Landgericht Deggendorf zum Bau einer Kapelle:
"...in unserem Dorfe steht schon seit mehr als 24 Jahren in der Mitte des Dorfes, einzeln und ungefähr 100 Schuh von der nächsten Gebräulichkeit, welche mir selber gehört, entfernt, eine kleine, gemauerte Kapelle und mit Schneidschindeln gedeckt. Die Dorfgemeinde Freundorf versammelt sich an allen Sonn- und Feiertagen bei dieser Kapelle zum gemeinschaftlichen Gebet seit der Zeit des Bestehens derselben. Da aber diese Kapelle nun ganz ruinos geworden, und dem Einsturz droht, so hat sich die Dorfgemeinde Freundorf, in deren Namen ich heute erscheine, entschlossen, dieselbe niederzureißen und neu von Stein auf wieder dem nemlichen Platze und in derselben Größe aufzubauen. Da nun aber das jetzige Schneidschindeldach dieser Kapelle non ganz gut ist, so sey die Gemeinde Freundorf gesonnen, dieses Dach wieder zur neuen erbauenden Kapelle zu verwenden..."
Ob es in der Tat zu einem Neubau gekommen ist, lässt sich nicht nachweisen. Jedenfalls wurde die im Jahr 1850 vorhandene Kapelle bei einem Brandunglück beschädigt und 1862 neu gebaut.
Der Zahn der Zeit nagte freilich auch an diesem Bauwerk, sodass man sich 1963 entschloss, die schadhafte Kapelle abzubrechen. Die nun vorhandene Kapelle wurde auf Initiative der Dorfbewohner 1990/1991 erbaut und am 29. September 1991 durch Abt Emmeram Geser OSB eingeweiht.
Die Einrichtung wurde aus der früheren Kapelle übernommen. Das Altarbild stammt von Ludwig Henneth aus Plattling, 1910. Weihegeschenk St. Michael des Abtes und des Pfarrers als Beziehungspatron zur Pfarrkirche in Michaelsbuch. Im Türmchen befinden sich zwei Glocken, beide wurden 1831 gegossen.